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Erster dunkelgrüner Publikums-AIF

Autor: Markus Gotzi (Journalist)

Energien 14 von Ökorenta erfüllt die Anforderungen nach Artikel 9

„Dunkelgrüner Fonds – Artikel 9 – EU-Offenlegungs-Verordnung“. Wie ein Siegel prangt die Charakterisierung der höchsten Nachhaltigkeits-Stufe nach EU-Norm auf den Verkaufsunterlagen des aktuellen Publikums-AIF von Ökorenta. Das Unternehmen aus Aurich ist zweifelsfrei stolz darauf, in dem Ökorenta Energien 14 den ersten Artikel-9-Fonds unter den geschlossenen Publikums-AIF anzubieten. Noch vor kurzem wunderte sich die Ratingagentur Scope darüber, dass die BaFin im ersten Halbjahr keinen Fonds nach Artikel 9 und nicht einmal einen der abgestuften Kategorie 8 gestattet hatte.

Allgemein gültige Definition für Nachhaltigkeit liegt noch immer nicht vor

Was genau verbirgt sich hinter einem dunkelgrünen Fonds nach Artikel 9? So wie es auf europäischer Ebene eine allgemein gültige Definition für „Nachhaltigkeit“ oder „ESG“ nicht gibt, fehlt sie auch in Sachen Artikel 9. Vielleicht so: Die Fonds verfolgen als Hauptziel eine nachhaltige Anlage, insbesondere mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele der UN, und erfüllen strenge Transparenzpflichten. Sie reduzieren zum Beispiel CO2-Emissionen oder schaffen humanere Arbeitsbedingungen. Die positive Nachhaltigkeitswirkung wird ausgewiesen und muss messbar sein. Die Umweltbank beschreibt die Fonds so: Sie verfolgen ein nachhaltiges Anlageziel, schließen kontroverse Geschäftspraktiken aus und investieren nur in Emittenten mit guter Unternehmensführung. Alles hehre Ziele also, die auch eine Menge Arbeit zum Beispiel bei der Prüfung der Investitionsobjekte mit sich bringen – aber unstrittig ein Pluspunkt im Verkauf, denn seit August 2022 müssen Banken und Sparkassen im Beratungsgespräch die ESG-Präferenzen der Kunden abfragen und dokumentieren.

Objekte: Zurück zum Ökorenta-Fonds. Wie wir das von dem Anbieter bereits seit 2005 kennen, investiert er diversifiziert in regenerative Energieparks an verschiedenen Standorten. In der Hauptsache sind das Windkraftanlagen und Solarparks. Somit hat sich die Investments-Strategie keinesfalls verändert, darf sich jedoch nun dunkelgrün oder „Impact Investment“ nennen.

Markt: Gas- und Strompreise laufen komplett aus dem Ruder. Die Informationen in den Ökorenta-Verkaufsunterlagen lesen sich dramatisch – liegen tatsächlich aber weit hinter den jüngsten Preissteigerungen an der Strombörse zurück. Hinzu kommt die Abhängigkeit von Russland. Wir kommen also gar nicht darum herum, alternative Energiequellen zu finden und zu nutzen. Unabhängig von den Klimazielen in Deutschland und der Europäischen Union. Tatsächlich boomt der Markt der Erneuerbarer Energien. Im vergangenen Jahr wurden weltweit mehr Investitionen in umweltfreundliche Wärme, Elektromobilität und Energiespeicher getätigt als jemals zuvor. Eine Analyse der Bloomberg New Energy Finance (BNEF) weist eine Steigerung von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Mit 755 Milliarden US-Dollar erreichten die Investitionen einen Höchststand, wobei die Hälfte davon die Erneuerbaren Energien betrifft. Unter den Energieträgern dominiert die Photovoltaik. Ihre Kapazität wurde weltweit um 19 Prozent gesteigert, gefolgt von der Windenergie, die um 13 Prozent zulegte. So viel zur Welt. Und Deutschland? Hierzulande erreichte die Photovoltaik 2021 einen Zubau von 5,3 Gigawatt und in der Windenergie von lediglich 1,93 GW. Unter dem Strich ist das viel zu wenig – so beurteilen dies Analysten – um dem wachsenden Strombedarf und den Klimazielen bis 2030 gerecht zu werden. Denn nach den Plänen der Bundesregierung sollen die Solaranlagen bis 204 viermal so viel Energie liefern wie bislang. Die Uhr tickt also.

Grüner Strom ist günstiger als Energie aus fossilen Quellen

Auch ohne die aktuelle Sondersituation ist grüne Energie deutlich günstiger als Strom aus fossilen Quellen. So kommt eine Studie der Energy Watch Group aus dem Oktober 2021 zu dem Ergebnis, dass eine vollständige Stromversorgung aus einem regenerativen Energiemix für Deutschland preiswerter gewesen wäre als aus dem derzeitigen Mix aus fossilen und Erneuerbaren Energien. Eine Auswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme bestätigt die Studie. Demnach lagen die Gestehungskosten für Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen an Land zwischen drei und elf Cent je Kilowattstunde, bei Braunkohle bei 15, bei Steinkohle bei bis zu 20 und bei Gas sogar bei 29 ct/kWh. Wie gesagt: Alles Ergebnisse vor Ukraine-Krieg und Inflation.

Kalkulation: Wie soll sich das auf die Rentabilität auswirken? Im Verkaufsprospekt stellt Ökorenta Ausschüttungen von zunächst zwei Prozent in Aussicht, die im Basis-Szenario auf 4,5 Prozent steigen. Bis 2034 würden Anleger so auf einen Gesamtrückfluss von 158 Prozent kommen. Sie beteiligen sich zu Tickets ab 10.000 Euro mit insgesamt 40 Millionen Euro.

Kosten: Die Initialkosten summieren sich auf 7,4 Prozent zuzüglich Agio. Das ist für einen geschlossenen Fonds marktüblich.

Anbieter: Vor 23 Jahren als Anbieter von New-Energy-Fonds gegründet, hat Ökorenta seitdem 22 Fonds platziert. Das verwaltete Anlegerkapital liegt bei 320 Millionen Euro. Bislang hat das Unternehmen mehr als 100 Millionen Euro an seine Anleger ausgezahlt.

Meiner Meinung nach… Fonds, der mit dem Kapital seiner Zeichner in Anlagen Erneuerbarer Energien investiert. Schon seit 23 Jahren das Geschäft von Ökorenta, erfüllt es jetzt die Anforderungen eines dunkelgrünen Artikel-9-Fonds. Die Notwendigkeit einer unabhängigen Energieversorgung hat sich noch niemals so dramatisch offenbart wie derzeit. Alleine deshalb sind Investitionen in klimafreundliche New-Energy-Anlagen hierzulande zu begrüßen. Die Kalkulation ist realistisch. Wie sich die weitere Entwicklung an den Strom-Märkten darstellt, ist reine Spekulation. Klar ist aber auch: Die Preise für Wind- und Solaranlagen dürften vor diesem Hintergrund eher steigen als sinken.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde bereitgestellt vom Journalisten Markus Gotzi. Der Autor versichert, dass die Nachrichten unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden. Für solche Artikel ist der jeweilige Autor verantwortlich. Diese Artikel stellen die Meinung dieses Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung der Fondsbörse Deutschland dar.

Markus Gotzi

Info zum Autor: Markus Gotzi verfasste viele Jahre lang regelmäßig Artikel zu Themen im Bereich Immobilien und Sachwerte in der Financial Times Deutschland und für das Wirtschaftsmagazin Capital, für das er vier Jahre lang als Redakteur tätig war. Aktuell publiziert er unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Darüber hinaus produzierte er Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er unter anderem als Experte für Beteiligungsmodelle Angebote vor laufender Kamera analysierte. Markus Gotzi ist Träger des „Deutschen Journalistenpreises“ und des „Deutschen Preises für Immobilienjournalismus“.

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