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Holland wendet strenge Nachhaltigkeitsregeln an

Autor: Markus Gotzi (Journalist)

Vermietungsverbot

Haben Sie Anteile an Hollandfonds? Dann sollten Sie überprüfen, ob die Immobilien künftig den staatlichen Nachhaltigkeits-Anforderungen entsprechen. Maßgeblich ist die Energieeffizienzklasse. Darin ordnet die Niederlande Gewerbeimmobilien ein und entscheidet somit, ob sie künftig weiterhin vermietet werden dürfen. Die Konsequenzen können gravierend sein. So dürfen Bürogebäude schlechter als Effizienzklasse C schon ab Januar 2023 nicht mehr genutzt werden. Ab 2030 soll dann alles schlechter als A betroffen sein.

Nutzungsverbot trifft 1,3 Millionen Quadratmeter Bürofläche

Die Mieter haben bereits reagiert. So berichtet das internationale Immobilienunternehmen Savills, dass sich der Anteil des Energielabels A an der Nachfrage nach Büroflächen zwischen 2011 mit 24 Prozent auf 53 Prozent im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt hat. Die Nachfrage konzentriert sich vor allem auf Amsterdam, Rotterdam und Utrecht und wird nach Prognosen von Savills unvermindert anhalten. Das Angebot an Büroflächen reduziert sich dadurch deutlich, denn 1,3 Millionen Quadratmeter Büros müssten auf Grund der staatlichen Nachhaltigkeits-Regeln saniert werden, um weiterhin vermietet zu werden. Das sei jedoch in der Kürze der Zeit kaum zu schaffen.

Die Paribus Gruppe hat vor einigen Jahren die Hollandfonds von Wölbern übernommen und hält weiterhin sechs Fonds mit sieben Immobilien in der Verwaltung. Thomas Böcher, Geschäftsführer der Paribus Holding, betrachtet die niederländischen Nachhaltigkeits-Bemühungen grundsätzlich positiv: „Die Anleger sollen dahin gesteuert werden, in energieeffiziente Immobilien zu investieren, aber es können nicht alle Objekte saniert werden.“ Das gelte vor allem für alte Gebäude mit hohem Energieverbrauch.

Steigende Preise für Immobilien der A-Klasse wahrscheinlich

Die Anleger der von Paribus übernommenen Hollandfonds seien nicht betroffen, so Böcher. Sechs von sieben Immobilien erfüllen bereits die Vorgaben der Energieeffizienzklasse A. Das siebte könne ohne großen Aufwand energetisch saniert werden. Böcher plant sowieso, alle Objekte mit Zustimmung der Anleger vor 2030 zu verkaufen. Bis dahin könne es durchaus sein, dass die A-Immobilien im Wert steigen.

Ähnlich prognostizieren die Savills-Experten die kommende Entwicklung. In den vergangenen zehn Jahren schon waren Unternehmen in den Niederlanden zunehmend bereit, mehr Miete für ein nachhaltiges Büro mit Energielabel A zu zahlen und deutlich weniger für ein nicht nachhaltiges Büro mit Label B oder schlechter, schreiben die Analysten in ihrem Report zu den niederländischen Immobilienmärkten. Diese Differenzierung werde sich in der kommenden Zeit aufgrund strengerer Nachhaltigkeitskriterien der niederländischen Regierung weiter polarisieren: „In der kommenden Zeit ist davon auszugehen, dass der Wert nachhaltiger Büros steigen und der Wert nicht nachhaltiger Büros sinken wird.“

An der Zweitmarktbörse sind außerdem Hollandfonds von Nordcapital, Lloyd Fonds und Hannover Leasing gelistet. Die Handelskurse der einzelnen Fonds lagen zuletzt in einer Range zwischen 30 und 101,5 Prozent.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde bereitgestellt vom Journalisten Markus Gotzi. Der Autor versichert, dass die Nachrichten unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden. Für solche Artikel ist der jeweilige Autor verantwortlich. Diese Artikel stellen die Meinung dieses Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung der Fondsbörse Deutschland dar.

Markus Gotzi

Info zum Autor: Markus Gotzi verfasste viele Jahre lang regelmäßig Artikel zu Themen im Bereich Immobilien und Sachwerte in der Financial Times Deutschland und für das Wirtschaftsmagazin Capital, für das er vier Jahre lang als Redakteur tätig war. Aktuell publiziert er unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Darüber hinaus produzierte er Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er unter anderem als Experte für Beteiligungsmodelle Angebote vor laufender Kamera analysierte. Markus Gotzi ist Träger des „Deutschen Journalistenpreises“ und des „Deutschen Preises für Immobilienjournalismus“.

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